Quantencomputer für Europa

Die Tinte ist trocken: EuroHPC Joint Undertaking unterzeichnete gerade die Hosting-Verträge für sechs europäische Quantencomputer-Standorte. Das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wird Euro-Q-Exa hosten, ein System auf Basis von supraleitenden Qubits.

 Laura Schulz, LRZ (left) and Anders Jensen, EuroHPC-JU

Laura Schulz, LRZ (links) and Anders Jensen, EuroHPC-JU bei der Unterzeichung des Hosting Agreement für das Euro-Q-Exa Quantensystem

Es geht voran mit dem Quantencomputing in Europa: Gerade hat die EuroHPC Joint Undertaking (JU) die Verträge mit sechs High Performance Computing-Zentren (HPC) geschlossen, die an ihren Standorten je einen Quantencomputer aufbauen und betreiben werden – so auch mit dem LRZ, einem der drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren des Gauss Centre for Supercomputing (GCS). Geplant sind sechs hybride Systeme in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Spanien und in der Tschechischen Republik, die durch die Integration von Quantenbeschleunigern in bestehende Supercomputer entstehen und aus dem Budget der EuroHPC JU, aus dem Programm "Digitales Europa" (Digital Europe Programme, kurz DEP) und aus Mitteln der Teilnehmerstaaten finanziert werden. „Die Auswahl der Institute gewährleistet eine Vielfalt an Quantentechnologien und -architekturen“, beschreibt EuroHPC JU in einer Pressemitteilung die Strategie. „Sie bauen komplementäre Systeme auf, um Synergien zu schaffen.“ Durch die Standardisierung von Schlüsselkomponenten wie der Programmierschnittstellen, Monitoring-Lösungen oder von Werkzeugen für die Auftrags- und Benutzerverwaltung soll außerdem ein europäisches Quantencomputing-Netz entstehen, das Wissenschaft, Industrie und die öffentliche Hand nutzen können.

Das Quantencomputing-Programm am LRZ sieht Systeme vor, die auf supraleitenden Qubits basieren und in zwei Phasen zur Verfügung gestellt werden. Um Forschenden in ganz Europa möglichst schnell Zugriff auf die Zukunftstechnologie zu bieten, wird zunächst des von Deutschland finanzierten Q-Exa-Demonstrator in die Supercomputer des LRZ integriert und für die Wissenschaftler:innen in Europa im Laufe von 2024 geöffnet. Basierend auf diesem Fundament werden die Euro-Q-Exa-Systeme in zwei Phasen Upgrades von supraleitenden Quantenprozessoren bereitstellen, um die Leistung auf bis zu 100 Quibts zu erweitern. Neben EuroHPC JU fördern das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) den europäischen Quantencomputer am LRZ. Euro-Q-Exa wird als Beitrag des Munich Quantum Valley (MQV) in Zusammenarbeit mit weiteren Forschungspartnern entwickelt, optimiert und mit Software ergänzt.

Die weiteren Standorte & Initiativen:

  • Tschechische Republik: Lumi-Q
  • Frankreich: EuoQCS-France
  • Italien: EuroQCS-Italy
  • Polen: EuroQCS-Polen
  • Spanien: EuroQCS-Spanien


Details zu den Plänen der anderen Hosting Sites, finden sich in der offiziellen Pressemeldung der EuroHPC-JU.


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